Samstag, 24. Dezember 2011

Dienstag, 5. Juli 2011

Sieben Tage Schlaf



7 Tage schlief ich
wachte um der Tränen wegen,
in welcher Bächen ich zu ertrinken drohte

Wahrheitsmauern zerstört
für Lügenlöcher

Lausche der Stille,
bis meine Stimme erstickte

Rauschende Schatten
fressen an Erinnerungen
meiner Selbst

Ruhe des Sturms,
Angst in Ketten gelegt
& Frieden ermordet.

Zauberer einer untergehenden Welt



Blick versunken,
Tränengesichter weltverborgen
in kalten, schmutzigen Kinderhänden,
die nicht mehr nach Sternen greifen.
Himmel zu fern,
verschwunden nah;
zerreißt den Schleier der Lebendigkeit.

Türmt aus dem Sturm,
dunkel und weich ummantelt,
Haar streichelt den verbliebenen Wind,
bis dieser wispernde Antworten weht;
den Magierhut in die freud’leuchtenden Augen gezogen,
der Zauberer,
der die Todverstummte Welt zum letzten Herzschlag rief.

Finger tauchen,
waschen Sterne rein,
Spiegelbilder einer in grau versunkenen Stadt,
die im nächtlichen Glanz wieder aufersteht;
Vögel, die wieder in den Meeren fliegen,
Fische, die wieder Wolken schmecken,
Regen, der an gesiebten Wüstensand schmiegt.

Ende nahend, dem Höhepunkt auf den Fersen,
singt sie mit ihm das letzte Lied;
Zuschauer stillstehend, geheilt,
im Atemzug den verzauberten Funken kosten,
in ekstatisch unverhüllter Ehrfurcht
strahlend kindlicher Erwartung hingeben.

Lädt der Zaubermeister zum letzten Tanz,
wirbelnd das Leben unter der Kuppel im Kreis,
bis jede Grenze in Glückstränen verinnt,
einig mit der Unendlichkeit,
sinken  sie schwimmend den Strom hinauf -
Innig, ewig,
so wie der Himmel ihnen näher kommt,
stürzt er über ihnen ein.

Montag, 13. Juni 2011

Unsichtbare Hülle



Einst,
als ich so dunkel war,
wie die Nacht.
Ich mich in unsichtbares
Schweigen
hüllte.
Mit dem Nichts
Auf nacktem Boden
Zerann.

Einst,
als ich leer war.
Unberührbar,
versteckt
und vergessen.

Dienstag, 7. Juni 2011

Blutschuld



Blaue Augen, blondes Haar,
offener, hoffender Blick,
schimmern der kindlichen Verträumtheit
noch nicht ganz verloschen.

Wachsen wolltest, solltest du,
Freiheit schmecken, Liebe testen,
Jugend und Abenteuerlust genießen.

Deinem Jungblutig Antlitz
Konnte ich nicht widerstehen,
schloss die Krallen meiner Hand.

Müsste, hätte dich gehen lassen müssen,
reizender Unschuld deiner verfallen,
Grub mich tief in deine Seele.

Behielt dich, mein warst,
bist du ewig,
dein frisches Blut auf meiner Zunge.

Verdorben dich,
genommen, bestohlen junger Jahre,
verkümmert, ungeliebt bliebst du zurück.

Heute blicke ich mit blutverklebten Fingern
Mein reumütig weinendes Spiegelbild,
suche Worte,
die entschuldigen,
was ich uns antat.